Gastbeitrag von SMI Student Roberto Marques im 2. Ausbildungsjahr
Corona kam für die meisten Menschen schnell und unerwartet, daher mussten neue Wege und neue Techniken extrem schnell entwickelt werden. Ich selbst hatte einige Schwierigkeiten damit, verschlossen in den eigenen vier Wänden, produktiv und speditiv zu arbeiten. Jedoch bin ich der Meinung, dass der Lockdown durch den COVID-19 Virus nicht nur schlechte Seiten hatte. Diese Situation hat uns Menschen dazu gezwungen neue Alternativen zu finden und alte Muster zu überdenken, auch die Geschehnisse mussten schneller analysiert und bewertet werden. Wie für andere Musiker*innen, war auch für meine Band ,,Ambaroots’’ die Corona-Krise eine Herausforderung. Konzerte wurden abgesagt, finanzielle Einnahmen dadurch reduziert und die Unsicherheit bezüglich der Proben und dessen Sinnhaftigkeit wurde unter diesen Umständen hinterfragt.
Wir entschieden, uns via Zoom auszutauschen, um gemeinsame Ideen und Lösungen zu finden und um weiterhin Musik zu machen. Wir probierten einige Apps und Programme aus, die das digitale ,,Live’’ Spiel ersetzen sollten, um zusammen spielen zu können. Leider ohne Erfolg… es kam laufend zu Verzögerungen, was das Zusammenspiel extrem erschwerte und dadurch auch kein richtiges Feeling entstehen konnte. Das wöchentliche Treffen der Band haben wir in dieser Zeit beibehalten, wenn auch nicht Persönlich aber dafür Digital, jeden Mittwoch für ca. 1-2 Stunden.
Wir versuchten einen neuen Song zu schreiben und möglichst alle Ideen aufzunehmen. Egal ob mit einem Programm oder mit dem Handy. Diese Ideen wurden dann jeweils am Mittwoch präsentiert und dazu bekam man von den anderen Feedback. Als wir genug Ideen gesammelt hatten, beschlossen wir eine Demo Version aufzunehmen, damit alle darüber ,,sauber’’ aufnehmen konnten, um so noch spezifischere Feedbacks abgeben zu können und ein hörbares Produkt zu kreieren. Ich war erstaunt wie gut dies so funktionierte. Ich selbst konnte zudem das neu Erlernte in “Jazz-Komposition” mit zwei Bläsern anwenden und schrieb somit für den Song die Bläsersätze selbständig.
Nachdem viele Videos von Musiker*innen auf dem Netz kursierten, welche über weite Distanzen Musik machten, entschlossen wir uns, dies ebenfalls mit dem neuen Song zu machen. Wir filmten uns während wir unsere Lines einspielten/einsangen und verarbeiteten dies dann zu einem Video mit Zusatzmaterial von älteren Auftritten. Hier das Endprodukt:
Diese Erfahrung hat uns gezeigt, dass wir auch Musik machen können, wenn wir weit weg voneinander sind. Das Zusammenspiel wird dadurch nie ersetzt werden können, jedoch ist die digitale Welt eine gute Alternative, um dennoch verbunden miteinander arbeiten und musizieren zu können.
Dieses Jahr wird es leider keine Konzerte mehr von Ambaroots geben, da zwei von fünf Mitgliedern für eine gewisse Zeit ins Ausland gehen. Wir werden dennoch weiterhin digital miteinander verbunden sein und so neue Songs kreieren. Nächstes Jahr sind wir wieder zurück und werden erneut die Konzertbühnen erobern und das Publikum zum Tanzen bringen.
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