In diesem Semester verfassen die Studierenden des ersten Jahres des Masterstudiums Schulmusik II unterschiedliche Texte über Musik und Pädagogik. 

Ein Text von Demian Herzog

Es war für mich schon immer sehr wichtig, Musik gemeinsam zu praktizieren. Das Üben im stillen Kämmerchen gehört zwar zum Musikerleben, aber schon als Jugendlicher habe ich es geliebt in Ensembles, Orchestern und Bands zu spielen.
Ich hatte das Privileg schon früh Kammermusikerfahrungen zu sammeln und in verschiedensten Formationen klassische Musik zu spielen. 

Erst 2019 habe ich realisiert, wie wertvoll es für mich ist, Teil einer festen Gruppe mit Engagement und Passion zu sein. Zusammen mit Gregor Hänssler, Emanuele Zanforlin und Milena Umiglia haben wir ein Streichquartett gegründet – das «Modulor Quartett».
Das Streichquartett war für mich schon immer die Königsklasse der Kammermusik. Das Repertoire ist unerschöpflich, wunderbar und die Farben und Ausdrucksweisen sind sehr vielseitig.

Schon zu Beginn unserer Zusammenarbeit spürte ich, dass die Atmosphäre, das Soziale und die Motivation sehr stimmig sind. Alle können etwas zum Probeprozess beitragen und bringen eigene Ideen und Stärken mit. Ich wurde aber auch stark gefordert, da das Niveau und die Erwartungen hoch sind.

Wir haben viel geprobt und Konzerte gespielt, u.a. an den St. Galler Festspielen 2019. Die Corona Zeit haben wir genutzt, um Aufnahmen zu machen, unser Repertoire zu erweitern und Wettbewerbe zu spielen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und auf kommende Konzerte bei Festivals wie 4seasons und Adelboden.

Was es für mich als Schulmusiker bedeutet:

Es ist nicht immer einfach ein Vollzeitstudium zu absolvieren und nebenbei weiterhin das künstlerische Niveau zu halten oder sogar zu erhöhen. Es braucht viel Selbstdisziplin und Aufopferung. Gerade wenn keine Prüfungen oder Rezitale mehr anstehen und eine Pandemie Auftrittsmöglichkeiten verunmöglichen, ist es schwierig dranzubleiben.

Das Quartett ist daher unglaublich wichtig für mich. Es motiviert mich, fordert mich künstlerisch heraus, gibt mir einen Nebenverdienst und hält mein Level auf Stand. 
Es ist mir wichtig, mich als Künstler identifizieren zu können und nicht nur als Lehrer.
Somit hoffe ich, dass wir als Quartett noch lange zusammenspielen.

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