Ein interdisziplinäres Musikprojekt mit Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule im Lee, Winterthur
Was bewegt uns zu musizieren?
In welchem Zusammenhang stehen Musik und Bewegung? Wie beeinflussen sie sich gegenseitig?
Was bedeutet zeitgenössische Musik heute für Jugendliche?
Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus Winterthur suchen darauf eine Antwort indem sie improvisieren, komponieren und interpretieren mit der Stimme, dem Körper und dem Instrument. Dazu braucht es den Prozess der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik und der Erfahrung von Bewegung und Improvisation. Musiker des Ensemble TaG und die beiden Bewegungs- bzw. Musik-Lehrkräfte Thirza Möschinger und Peter Nussbaumer erarbeiteten gemeinsam mit einer Schwerpunkt Musik Klasse aus Winterthur ein Programm welches mit Zeit, Raum, Bewegung und Klang spielt. Werke von John Dowland, John Cage, James Tenney, John Adams, Cathy Berberian, Sofia Gubaidulina, Paul Hindemith und Steve Reich werden verwoben, Improvisationen gegenübergestellt, bearbeitet, neu interpretiert und zu einem inspirierenden Ganzen verschmolzen.
Die Konzerte finden statt am Freitag 01. sowie Samstag 02. Dezember 2017, jeweils um 19.30 Uhr im Theater am Gleis Winterthur.
Die beiden Konzerte werden nahtlos mit Musikstücken von extremer Länge miteinander verbunden. Es werden Werke von La Monte Young, John Cage und Eric Satie erklingen. Während 22 ½ Stunden soll Musik klingen! Die Tür des Theater am Gleis bleibt 24h offen. Mitten in der Nacht kann also an der Bar ein Drink genossen werden und den Klängen einer einsamen Pianistin gelauscht werden.
Sie sind herzlich zur Mitwirkung bei diesem „Musik-Marathon“ eingeladen!
1. „Composition 1960 #7“ von La Monte Young
Diese Komposition wird unmittelbar nach dem ersten Konzert und unmittelbar vor dem zweiten Konzert gespielt und soll jeweils 50min dauern. Die beiden Töne h und fis sollen während dem ganzen Stück klingen. Die Besetzung ist nicht definiert, d.h. es können beliebig viele Personen mitspielen bzw. mitsingen und beide oder einer der beiden Töne aushalten. Die Besetzung darf während der Aufführung variieren. Wer dabei mitwirkt soll 50min lang anwesend sein, muss aber nicht immer spielen.
2. „Vexations“ von Erik Satie
Diese Komposition für Klavier Solo ist nur 13 Viertel lang, soll aber 840mal wiederholt werden. Nimmt man für die Tempoangabe „Très lent“ 40 Schläge pro Minute, so dauert eine Aufführung 4 Stunden und 40 Minuten. Um dieses Stück zu bewältigen wurde ein Schichtplan aufgestellt. Es sitzen immer zwei PianistInnen jeweils 20 Minuten am Klavier und spielen 60 Wiederholungen. Diejenige Person, die nicht spielt, hilft beim Mitzählen der Durchgänge.
Während den verbleibenden knapp 15 ½ Stunden erklingt von John Cage die Komposition „Organ2/ASLSP“. Die Aufführung dieses Stücks wird von der Schwerpunktklasse betreut.
Wenn Sie sich auf eine musikalische sowie mentale Grenzerfahrung einlassen möchten und bei „Composition 1960 #7“ oder „Vexations“ mitwirken wollen, so lade ich Sie gerne dazu ein. Melden Sie sich direkt bei Peter Nussbaumer, er wird Ihnen den Schichtplan zukommen lassen.
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